Die
Zeitfalle
Er ist schon lange
unterwegs, sehr lange, aber die Wirklichkeit ist noch viel länger, als man sich
das vorstellen könnte.
Ein einsamer Wanderer, der,
trotz der Last der vielen Jahre, zügig seine Wege geht. Sein Blick bleibt nicht
an der
Oberfläche am
Vordergründigen haften. Er hat gelernt hinter die Dinge zu schauen in die Tiefe
des Raumes zu denken,
dem Vordergrund traut er
nicht, die Oberfläche kann täuschen. Dieses Wissen gibt im die Gelassenheit in
Ruhe die
Zusammenhänge zu
durchschauen, den seine Ziele sind nicht die Ziele der andern sind nicht die
Ziel der Herde.
Die Wanderer sind auf das
Vordergründige fixiert, sie begreifen das Oberflächliche als die Wirklichkeit.
In die
Tiefe zu denken ist ihnen
fremd geworden. Alle sind sehr beschäftigt ihre Zeit zu verwalten. Sie planen
pausenlos,
wo und wie sie Zeit
einsparen und optimieren könnten. Alles wird genau kalkuliert, die erbrachten
Leistungen
werden aufgelistet und von
den Hüttenwarten veröffentlicht, es herrscht ein pausenloser Wettbewerb. Wer
oben
auf den Listen steht wird
bewundert und respektiert, wer unten aufgeführt ist gilt als Versager. Ihre
Wanderungen erleben sie als
Leidende, als Gejagte unter dem Diktat eines Zeitsadisten der laufend neue
Ranglisten ausheckt. Ihre
Ziele sind nicht ihre Ziele, es sind die Ziele der Herde
Wer mithalten will muss sich
im permanenten Wettbewerb behaupten, sie sind Gefangene im Leistungsrausch,
sitzen in der
Zeitfalle. Sie tragen alle die
gleichen Disigneranzüge haben immer die neuesten Ausrüstungen die teuersten
Navigationssysteme. Sie
gehen auf den immer gleichen Wegen zu den immer gleichen Zielen,
immer
bedacht den Kontakt zur
Herde nicht zu verlieren. In vorgefertigter Routine, vom ersten
bis zum letzten Schritt,
wandern sie Mental und Emotional an der
Abgrundgrenze.
Die wachen Augen eines
einsamen Wanderers suchen jenen bestimmen Punkt jenes Licht dort am
Horizont
und mit der Sicherheit eines
Wissenden, schreitet er zügig in Tiefe des Raumes in die endlose
Wirklichkeit.
Die Definition von Zeit aber hat einen Anfang und ein Ende die endlose
Wirklichkeit aber hat keines von beiden
Die Zeit ist nur eine
Illusion hört man ihn beim hinausgehen sagen
©2007 Toni
Helbling |