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Der Traum der Pharaonen

 

Die Strahlen der sinkenden Sonne widerspiegeln sich tausendfach im Wasser des Nils. Eine Strasse aus Licht

teilt den Fluss des Lebens und leise verschwinden seine Fluten in der Tiefe des Raumes.

Die Augen des Wanderers suchen Halt einen festen Punkt vielleicht dort am Horizont

Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich? In welcher Zeit lebe ich?

Unter seinen Füssen liegt weicher warmer Wüstensand, wer mag schon hier gegangen sein? Legionen von Wanderer

haben diesen Weg benutzt. Über jeden einzelnen der Dahingegangenen könnte der feine Sand eine Geschichte

erzählen aber der schweigt. er hat seine Erinnerungen verloren, all die Namen sind in Staub zerfallen vom Winde

verweht, verschwunden, aufgelöst - in Nichts

Nein, es ist nicht alles verschwunden, manche haben die Zeiten überdauert. Die steinernen Zeugen der Vergangenheit

erzählen uns die Geschichten über ihre Erbauer und von den Träumen der Pharaonen von den Reisen ins Totenreich

vom Aufstieg zu lichten Götterwelten vom grossen Traum eines ewigen Lebens

Doch auch die Monumente der Alten verblassen. Auch sie werden die Zeiten nicht überdauern der Traum vom ewigen

Leben wird der Wind in alle Richtungen tragen und alle Erinnerungen auslöschen. Wanderer einer fernen Zukunft

werden wieder über dieselben Pfade gehen. Sie werden die alten Zeugen und ihre Träume nicht mehr finden. Sie

haben all ihr Wissen verloren und alle Geheimnisse dem Spiel des Windes preisgegeben.

Die Wanderer einer fernen Zukunft werden die vergessenen Träume suchen. Sie werden unsere

Träume aus dem Wüstensand graben.

Die Erde ist Anfang und Ende des Seins, sie war vor den Menschen, und sie wird nach den Menschen sein

Die Sonne versinkt hinter dem Horizont die Konturen der Pyramiden verschwinden die Augen des Wanderers verlieren

ihren Halt, was bleibt ist der schöne Traum der Pharaonen der Wunsch mit der Sonnenbarcke in lichte Höhen zu

reisen

Wie zu allen Zeiten blickt auch der nächtliche Wanderer zu den Sternen auf, er sucht jene hellen Punkte aus dehnen

die Träume der Pharaonen kamen – und dort werden auch seine Träume geboren immer und immer wieder.

 

 

©2007 Toni Helbling